Montag, 20. Januar 2014

Veit Etzold - Final Cut

Klappentext :
Du hast 438 Freunde auf Facebook.
Und einen Feind.

Die Freunde sind virtuell, der Feind ist real.

Er wird Dich suchen.
Er wird Dich finden.
Er wird Dich töten.

Du hast 438 Freunde auf Facebook.
Und keiner wird etwas merken.

Ein Killer, der wie ein Computervirus agiert: unsichtbar und allgegenwärtig.

Meine Meinung :
Anfangs habe ich mich echt schwer getan in das Buch bzw die Story "hineinzutauchen", doch ab ca mitte des Buches ließ es mich dann nicht mehr los und ich dachte nur "Was ein kranker Scheiß!" , aber wahrscheinlich nur weil es so real sein kann/könnte.
Bei mir war es so das, nach beenden des Buches, es mich einige Zeit nicht zur Ruhe hat kommen lassen, weil ich immer drüber nachdenken musst, das es zur heutigen Zeit ja passieren kann, an einen solch Irren zu geraten. Denn es ist alles so unsagbar anonym geworden, wer kennt seinen Gegenüber im Netz schon wirklich?
Da ich ja nicht immer die schnellste bin, wusste ich dann endlich auch am Ende, warum immer wieder geschrieben wurde : "Eine Brille mit mattem Edelstahlrahmen." ;)
Wenn ich mal das Problem mit dem "eintauchen" weglasse (zumindest was es ja wie gesagt in meinem Fall so ;) ) und nur den Teil nehme, der mich dann in seinen Bann gezogen hat, dann kann ich das Buch wirklich weiterempfehlen.

Textauszüge :
"Ich solchen Augenblicken konnte Clara in das Innere des Killers schauen. Sie konnte seine Wünsche sehen, seine logischen Schlüsse nachvollziehen, seine Begierden spüren. Es waren solche Momente, in denen die U-Bahn kurzzeitig auf der Erdoberfläche fuhr, sichtbar wurde wie der schreckliche Wurm in den Eishöhlen der Antarktis bei H.P. Lovecraft, bevor sie wieder in der Finsternis des Untergrunds verschwand und unsichtbar zu einem neuen Schrecken raste."

"Die Menschen sind wie Zigartten, dacht sie. Sie werden von Emotionen in Brand gesetzt und von Versprechungen und Hoffnungen am Glühen gehalten. Und sind sie dann ausgebrannt, werden sie zerquetscht und weggeworfen. Die Welt ist nichts weiter als ein riesiger, stinkender Aschenbecher."

"Gewalt ist ansteckend. Wir geben weiter, was wir bekommen."

"Vladimir lag in seinem Bett und wimmerte. Schmerzen wüteten in seinem Unterleib. In mir ist etwas, was dort nicht hingehört. Er musste es loswerden, aber wie? Siche die Bauchdecke aufschneiden, die verseuchten Innereien herrausreißen, um zu sterben und als reiner Geist zu leben, frei von Schmutz und Abscheu? Oder war etwas in ihm zerstört worden, was er nie wieder zurückbekommen würde? Etwas, das einen anderen Menschen aus ihm machte?"

Bewertung :
Da ich mich mit dem "eintauchen" schwer getan habe und es mich leider nicht von Anfang an gefesselt hat, kann ich leider auch keine fünf Sterne geben, doch da es mich doch noch in seinen Bann gezogen hat und nicht mehr losgelassen hat, wären weniger als vier Sterne nicht angemessen ;)




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