Dienstag, 11. Dezember 2012

Stephen King - Friedhof der Kuscheltiere


Die Creeds, eine junge Familie, ziehen von Chicago ins idyllische Kleinstädtchen Ludlow im US-Bundesstaat Maine. Der Ort scheint paradiesisch: Fast abgeschieden von der Zivilisation grenzt ihr wundervolles Zuhause an ein schier unendliches Waldgebiet. Nur eine am Haus vorbeiführende Schnellstraße stört die Idylle. Familienvater Louis lernt den 83jährigen Jud Crandall kennen, der das Haus gegenüber bewohnt und ihm bald der Vater wird, den er nie hatte. Jud zeigt der Familie einen seltsamen Tierfriedhof, der wenige Schritte vom Haus der Creeds entfernt liegt, ein alter Ort des Todes, von Kindern angelegt, die ihre Haustiere verloren.
Es dauert nicht lange, und auch der Kater Winston Churchhill wird von einem auf der Schnellstraße dahinrasenden Truck überfahren. Damit beginnt für die Creeds eine Achterbahnfahrt des Grauens. Louis traut sich kaum, seiner Tochter Ellie von dem Verlust zu erzählen. Da zeigt Jud Louis einen Weg, Totes ins Leben zurückzuholen -- so scheint es zumindest. Doch die Toten kommen verändert zurück.

Friedhof der Kuscheltiere ist ein wahrhaft grausames Buch. Stephen King zwingt den Leser nicht nur zu einer schmerzhaften Auseinandersetzung mit Tod und Verlust aus verschiedenen Perspektiven. Durch die Einbeziehung des Übernatürlichen gelingt es King außerdem, beim Leser das ganze Spektrum negativer Emotionen zu erzeugen: Trauer, Frustration, weil dem Bösen scheinbar nicht beizukommen ist, Aggression, schleichende Angst, die schließlich zu lähmender Gewißheit wird, Furcht und zuletzt nacktes Entsetzen.

Damit ist Friedhof der Kuscheltiere ein Meisterwerk des Horrors, das jedoch aufgrund der Schilderung des übernatürlichen, namenlosen Entsetzens sicher nicht in Kinderhände gehört. Ein Buch mit Alptraumgarantie.

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